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Der Beitrag „Zero Waste Baby – Nachhaltige Tipps“ enthält Werbelinks. Siehe ganz unten!

Es ist ziemlich unglaublich. Ein ganz kleines Baby kann an einem einzigen Tag einen Müllberg produzieren, der genau so groß ist wie das Baby – oder größer. Drei, vier volle Wegwerfwindeln reichen da schon aus… Dieser Beitrag richtet sich an Eltern, die umweltfreundlicher handeln wollen.
In mittlerweile zwei Jahren als Mutter habe ich viele Konsumentscheidungen für mein Kind getroffen. Hier teile ich meine Ideen, die helfen können, den ökologischen Fussabdruck eines Kindes in Grenzen zu halten.
Und ich verrate ein offenes Geheimnis. Wer nachhaltiger agiert, braucht auch nicht so viel Geld.
Im folgenden spreche ich die 14 größten Müllfaktoren in Sachen Baby und Kleinkind an und empfehle Zero Waste oder Low Waste Alternativen dazu.
Zero Waste mit Baby? So geht’s nachhaltig!
- Wegwerf-Wickelunterlagen – Alternative: Moltontücher*
- Feuchttücher – Alternative: Weiche Moltonwaschlappen*
- Wegwerfwindeln – Alternative: Stoffwindeln* und Wetbags*
- Wegwerf-Stilleinlagen – Alternative: Waschbare Stilleinlagen*
- Wegwerflätzchen – Alternative: extra dicke Baumwolllätzchen*
- Pflegeprodukte in Plastikpackungen – Alternative: Wasser, Bio-Kokosöl*
- Plastik-Zahnbürsten – Alternative: Bambus-Zahnbürste*
- Plastik-Trinklernbecher und -flaschen – Alternative: Edelstahl*
- Einweg-Quetschies – Alternative: Kauf lieber keine Quetschies!
- Wickeltasche- Alternative: Eine Deiner Umhängetaschen oder Dein Rucksack!
- Plastikgeschirr – Alternative: Kinder-Geschirr aus Porzellan* oder Emaille*
- Stillkissen mit Plastikfüllung – Alternative: Stillkissen mit Dinkelfüllung*
- Fast Fashion Kleidung – Alternative: gebrauchte Kleidung, z.B. bei Mamikreisel
- Plastikspielzeug – Alternative: Holzspielzeug*
Verzichte konsequent auf Wegwerf- und Einmallösungen!
Wenn man ein Kind erwartet, tauchen im Konsumuniversum plötzlich ungeahnte, riesige neue Welten auf dem eigenen Horizont auf: Regale, Abteilungen, ja ganze Geschäfte voller Babyartikel. Es ist spannend, all diese Produkte zu entdecken. Es macht Spass. Das Geld sitzt locker in der Tasche, man will ja das Beste für sein Kind.
„Dieses Ding ist so süüüß? Gekauft!“ oder „Ob das Ding hier praktisch ist? Hmmm, keine Ahnung… Ach, ich nehme es vorsichtshalber mal mit, kostet ja nicht viel…“ Schnell hat sich so ein Sammmelsurium an unnützen Dingen in der Wohnung aufgestapelt. Über kurz oder lang landen all diese Dinge in der Mülltonne. Wenn man für sein Kind wirklich das Beste will, sollte man das Ökosystem möglichst wenig durch die eigenen Konsumentscheidungen schädigen.
Also geh mal durch die Regale im Drogeriemarkt und frag Dich, wie Deine Großeltern eigentlich ohne all diese Produkte überleben und sogar Kinder großziehen konnten!
Bevor ich die einzelnen Punkte im Detail durchspreche, noch ein Wort: Ich bin kein Heiliger! Auch ich erliege Konsumversuchungen aller Art und schaffe Dinge an, die ich eigentlich nicht brauche. Aber meine Entscheidungen werden immer überlegter und es werden vor allem immer weniger.
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Wegwerf-Wickelunterlagen – Alternative: Moltontücher
Besonders weich, extra saugstark, kein Durchnässen: Wegwerf-Wickelunterlagen versprechen Dir weniger Arbeit und Komfort für Dein Baby! Probier es mal mit dicken, weichen Moltontüchern*. Die sind auch besonders weich, saugstark – und waschbar. Ja waschen macht Arbeit – aber waschen musst Du sowieso garantiert öfter, wenn Du ein kleines Baby hast…
Moltontücher machen sich gut auf dem heimischen Wickeltisch und auch unterwegs sind sie eine hygienische Lösung. Pack Dir zwei, drei ein, dann ist es auch schön weich für Baby. Noch ein Wetbag dazu für den Fall, dass etwas daneben geht. Fertig!
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Feuchttücher – Alternative: Weiche Moltonwaschlappen
Ja, ich weiß: Feuchttücher sind so schön bequem. Einfach aus der Packung ziehen. Schwupps ist Baby sauber! Weiche Moltonwaschlappen* und warmes Wasser reinigen aber auch perfekt. Die Vorteile? Keine Zusätze, weniger Müll. Überleg Dir mal, wieviel Geld Dich diese Feuchttücher kosten. Gerade die mit 99% Wasser. So ein Quatsch.
An meinem Wickeltisch hatte ich immer Schüsseln und eine Thermoskanne mit heißem Wasser parat. 100% Wasser. Das hat 100% gereinigt. Unterwegs habe ich feuchte Waschlappen in einer Dose mitgenommen. Für den Fall, dass ich die mal vergesse, hatte ich aber auch immer eine kleine Packung Feuchttücher im Rucksack.
Wenn Du Feuchttücher benutzt, entsorge sie bitte nicht in der Toilette, denn sie verstopfen die Abwassersysteme! Sie gehören in den Restmüll, also die schwarze Tonne.
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Wegwerfwindeln – Alternative: Stofffwindeln
Stoffwindeln sind der größte Müllfaktor. 10 % des Mülls einer Stadt! Glaubst Du nicht? Recherchiere mal selber! Um zu zersetzen baucht die Windel 450 bis 500 Jahre, wobei der Plastikanteil nicht verrottet, sondern zu Mikroplastik zerfällt. Die meisten Windeln landen aber vor Ablauf der 450 Jahre in der Verbrennungsanlage.
Für mich war und ist das Grund genug, weitgehend darauf zu verzichten. Das ist nicht immer ganz leicht, denn selbst wenn Du entschlossen bist, mit Stoff zu wickeln, gibt es noch das andere Elternteil und Betreuungspersonal in Krippen und Kitas, die da unter Umständen nicht mitmachen.
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Wegwerf-Stilleinlagen – Alternative: Waschbare Stilleinlagen
Stilleinlagen zum wegwerfen sind besonders im unteren Preissegment von grauseliger Qualität. Sie kleben überall, nur nicht wo sie sollen. Ich empfand auch das Hautgefühl als unangenehm. Die Investition in waschbare Bambus-Stilleinlagen war einer der Besten. Sie blieben immer am rechten Fleck, eine super trockene Sache und sie haben eine Menge Abfall gespart.
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Wegwerflätzchen – Alternative: Extra dicke Baumwolllätzchen
Wegwerflätzchen sind wirklich etwas, das die Welt nicht braucht. Fast alles was nach einmaliger Benutzung in die Tonne wandern soll ist doof. Punkt. Baumwolllätzchen in guter Qualität schützen die Kleidung sicher, sind waschbar und sind auch unterwegs einfach in die Tasche gesteckt.
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Pflegeprodukte in Plastikpackungen – Alternative: Wasser, Bio-Kokosöl*
Das Regal für Babykosmetik der Drogerie ist riesenlang. Shampoos, Waschlotionen, Pflegelotionen; Cremes, Badezusätze und so weiter. Ich empfinde all diese Produkte als überflüssig. Denn ich persönlich habe keine Lust auf all die Zusatz- und Duftstoffe an Babys Haut, von den Plastikverpackungen ganz zu schweigen.
Ich habe den Babypo ausschließlich mit warmem Wasser gewaschen. Bei gröberen Kackaunfällen wurde etwas Kokosöl in dem Wasser aufgelöst – das hat super gereinigt. In der Wanne war zunächst auch nur Wasser, später habe ich eine Tube Waschcreme aus der Calendula Reihe von Weleda gekauft. Davon gibt es einen Miniminiklecks zum reinigen der Falten unterm Arm. Das reicht ewig. Wenn das aufgebraucht ist, werde ich Stückseife benutzen.
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Plastik-Zahnbürsten – Alternative: Holz-Zahnbürste*
Das Thema Plastikzahnbürste ist bei Kindern dasselbe wie bei Erwachsenen. Eine Alternative aus Holz spart einfach Plastikabfall. Man sollte allerdings prüfen, ob das Holz das FSC Siegel trägt und umweltverträglich angebaut wurde. Bedenke auch, dass der Bambus aus China erstmal zu uns transportiert werden muss! Am besten ist es, nach Produkten aus heimischem Buchenholz zu schauen.
Griffbereit: Was wichtig fürs Waschen und Wickeln ist.
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Plastik-Trinklernbecher und -flaschen – Alternative: Edelstahl*
Ach ja, Trinklernbecher aus Plastik. Zwei davon habe ich im Lauf der Zeit erworben. Beide waren leider alles andere als dicht – und damit waren sie irgendwie unbrauchbar. Ich hatte diese Produkte nämlich extra für unterwegs gedacht. Zuhause bekam unser Baby sein Wasser aus einem Eierbecher oder einem kleinen Glas. Ich bin leider erst spät darauf gekommen, ein Flasche aus Edelstahl (von Pura Kiki) zu kaufen. Eine tolle Flasche! Ab da ist dann nichts mehr ausgelaufen.
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Einweg-Quetschies – Alternative: Kauf lieber keine Quetschies
Quetschies sind ziemlich blöd! Ich habe das leider anfangs nicht geschnallt. Nicht nur, dass sie Müll produzieren – nein sie können auch die Zähne schädigen. Die enthaltenen Obstbreie enthalten Zucker und Säuren. Das ist keine gute Kombi für gesunde Zähne. Bei den Quetschies zutscht das Baby den Zuckersäurebrei immer durch die Vorderzähne. Das ist nicht gut! Frag Deinen Zahnarzt, wenn Du mir nicht glaubst.
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Stillkissen mit Plastikfüllung – Alternative: Stillkissen mit Dinkelfüllung*
Ein Stillkissen ist meist ein riesiger Haufen Plastik. Die Füllung besteht nicht selten aus kleinen Plastikkugeln. Viele dieser Kissen bieten keinen guten Halt, da die Kugeln mit der Zeit an Voumen verlieren. Dann muss soll man neue Kugeln kaufen. Noch mehr Müll. Zum Glück kann man die Stillkissen aber auch mit Füllungen aus Dinkelspelz, also den Hüllen des Getreidekorns kaufen. Eine gute Wahl.
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Wickeltasche- Alternative: Deine Umhängetasche oder Rucksack!
Vertrau mir: Du brauchst keine Wickeltasche mit 150 Abteilungen. Überlege Dir mal, wie lange Du diese (oft überdimensionierten) Taschen im besten Fall benutzt und was Du dafür ausgibst… Ich verspreche Dir: eine der Taschen, die Du sowieso zuhause hast, wird geeignet sein, wenn Du mit Baby raus gehst. Als ich Baby noch auf dem Bauch im Tuch trug, benutzte ich meinen stinknormalen Rucksack. Als Baby später auf dem Rücken sass, hatte ich eine kleine Umhängetasche dabei. Die Babysachen transportierte ich in einem Kulturbeutel. Drin waren 2-3 Windeln, Moltontuch, Feuchttücher, Waschlappen, Windelcreme, Wetbag, kleine Wasserflasche, Zahnbürste und -pasta sowie ein Gläschen und Besteck. Übersichtlich, oder?
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Plastikgeschirr – Alternative: Kinder-Geschirr aus Porzellan* oder Emaille*
Geschirr aus Porzellan oder Steingut ist gut geeignet, auch schon für die ganz Kleinen. Ich habe Mini die Schüsseln und Becher gegeben, die ich nicht so schön fand. Ich denke, die hat jeder im Schrank stehen. Da ist es nicht schlimm, wenn mal etwas kaputt geht. Ich kann mich aber gar nicht erinnern, dass etwas kaputt ging. Vielleicht ein, zwei Sachen? Baby ging eigentlich sehr sorgsam mit Schüsseln und Tellern um. Von Babygeschirr aus Bambusmelamin rate ich ab. Bambus klingt toll ökologisch, ist aber aus Kunstharz gefertigt. Vielleicht hast Du die Aufregung um Bambuskaffeebecher mitbekommen? Selbes Thema.
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Fast Fashion Kleidung – Alternative: gebrauchte Kleidung, z.B. bei Mamikreisel
Gebrauchte Kleidung ist eine gute Wahl! Weil sie oft schon gewaschen wurde, sind weniger Schadstoffe enthalten. Dein Baby wechselt alle zwei Monate die Konfektionsgröße. Da kannst Du gut etwas sparen, wenn Du auf dem Flohmarkt gebaucht zuschlägst. Die Teile, die man bekommt sind meistens von sehr guter Qualität. Wenn ich etwas neues kaufe, bemühe ich mich übrigens auf den Ökotex 100 Standart zu achten und Biobaumwolle zu wählen.
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Plastikspielzeug – Alternative: Holzspielzeug*
Ich mag Holzspielzeug weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, der verrottet. Punkt. Hier kannst Du nochmal detailliert nachlesen, warum ich Holzspielzeug gegenüber Plastik den Vorzug gebe.
Ich hoffe, Dir hat meine Liste zum Thema “Zero Waste Baby” gefallen! Schau doch mal wieder vorbei und folge mir auf Instagram, Youtube oder Pinterest!
Liebe Grüße,
Antje
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