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Wie Muttis Frikadellen, nur eben pflanzlich
Ich weiß nicht ganz recht, wie ich dieses Haferding nennen soll… Haferschnitzel? Nein! Es ist mit definitiv nicht schnitzelig genug! Haferburger? Ja, gefällt mir ganz gut – aber mir klingen schon die omnivoren Stimmen im Ohr, die mich fragen, warum vegane Gerichte denn unbedingt immer nach fleischlichen Genüssen benannt werden müssen…. Also dann: Haferbratling?
Aber Bratling ist – für meinen Geschmack – ein furchtbares Wort. Bratling klingt immer wie gewollt und nicht gekonnt. Das Wort Bratling hat ein solch freudloses Image, wie altbackene Jutebeutel-Reformhausküche mit angekeimtem Hirschhornsalz… Nenn ich’s also Haferfrikadelle?
Hafer – Ach, was weiß denn ich…
Ich weiß nur, dass ich kürzlich einen Brei aus Haferflocken gekocht, gewürzt, portioniert und dann gebraten habe. Und das Ergebnis war super. Ein Testesser in meiner Küche sprach sogar von einer chickenwingartigen Konsistenz… Gerösteter Hafer umhüllte ein saftiges, deftig gewürztes Inneres – perfekt zu Kartoffelbrei und braunen Zwiebeln, zu Senf, sauren Gurken und Kartoffelsalat oder eben zum Burger. Ich empfehle für einen winterlich-veganen Burger wärmstens, den Haferpattie in ein Vinschgauer-Brötchen zu klemmen, zusammen mit Petersiliensalat und Leinsamenmyonaise.
Hafer reden?
Bevor ich das Rezept verrrate, möchte ich den Hafer hier noch kurz über den grünen Klee loben. Eine 500-Grammtüte Haferflocken aus biologischem Anbau kostet nicht mehr als zwei Euro. Daraus kann man um die 30 (!) Haferburgerbratlinge fabrizieren. Außerdem ist der Hafer ernährungsphysiologisch supermegaoberdobertopp – so steht es überall zu lesen! (Wer das nicht glaubt, möge bitte kurz googlen!) Das ist unschlagbar. Und dabei ist das Getreide so günstig. Ab sofort mache ich mehr mit Hafer: Ich nenne es #Projekthafer. Wer kennt gute Hafer Rezepte (aber nix zum Backen bitte, ich backe überhaupt nicht gerne!!)? Ich freue mich über Kommentare!

Vinschgauer, Petersiliensalat, Leinsamenmyonaise
Haferburger- Rezept für vegane Frikadellen
Für: 12 Burger ~ Dauer: 40 min
Küche: vegan ~ Schwierigkeit: echt einfach
Zutaten
200 g Haferflocken
700 ml Gemüsebrühe
1 Zwiebel
1 TL Zwiebelpulver
1 EL Senf
2 EL getrocknete Petersilie
½ Tl frisch gemahlener Pfeffer
½ Tl Salz
Rapsöl
Zubereitung
Gib die Haferflocken und die Gemüsebrühe in einen Topf, lass alles einmal aufkochen und dann unter Rühren 10 Minuten köcheln. Die Haferflocken werden binden und mit der Zeit anfangen beim Rühren Fäden zu ziehen. Die Haferflockenmasse ist fertig wenn man mit dem Holzlöffel eine Spur ziehen kann, durch die man den Topfboden sieht
Stell den Topf in kaltes Wasser. Die Haferflockenmasse muss abkühlen.
Schäle und würfle die Zwiebel klein. Gib sie, zusammen mit dem Senf, der Petersilie, dem Zwiebelpulver, Salz und Pfeffer in die erkaltete Hafermasse. Rühre alles gut duch.
Aus der Masse formst Du nun mit angefeuchteten Händen kleine Laibchen. Ein gehäufter Esslöffel Haferflockenteig ist ein gutes Maß.
Erhitze eine beschichtete Pfanne. Gib 2 EL Rapsöl hinein und brate dann die Laibchen auf mittelhoher Stufe 5 Minuten von jeder Seite. Wenn sie fertig sind, sind sie goldbraun, knusprig und haben wunderschöne Bratspuren.

Frikadellenstyle mit Senf und Spreewaldgurke
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