Jahrelang hat es mir in den Fingern gejuckt, heute habe ich es getan. Ich habe Brennnesseln gesammelt. Als Hinterhofgemüse verschrien, soll dieser Kaktus des Nordens neuerdings ja wieder ganz toll schmecken und sicher erlebt die Nessel in irgendeiner Sterneküche in Bälde ihre Renaissance… Ich habe mir heute jedenfalls Plastiktüten über die Hände gezogen und mit der Schere lustig drauf los geschnippelt. Dabei habe ich mich natürlich auch ein bisschen blöd angestellt und mich trotz aller Vorsichtsmassnahmen ordentlich genesselt. Aber egal, was raus kommt zählt, und das Ergebnis, finde ich, macht alles Rumgenessel wieder wett.


Rezept für Brennnessel-Gnocchi
Küche: vegan ~ Menüfolge: Hauptspeise
Brennnesseln verströmen beim Mixen einen ganz angenehmen fruchtig-süßen Geruch. Im Übrigen hoffen wir, dass hier allen klar ist, das man jegliches Wildkraut nur fernab von Autobahnen und Gassirouten sammeln sollte. Und nicht vergessen: Die jungen Pflänzchen sind immer köstlicher als die Alten!
Zutaten
500 g Kartoffeln, festkochend
50 g Speisestärke
50 g Mehl
200 g Möhren
100 g Mandeln
1 kleine Chili
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Handvoll Brennnesselblätter
Muskatnuss
Rapsöl, nativ
Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Die Nesseln 2 Min in kochendem Salzwasser blanchieren und dann in Eiswasser geben. So bleiben sie schön grün, nesseln aber nicht mehr. Die Blätter abzupfen und in einem Mixer glatt pürieren.
- Die Möhren in Stücke schneiden und in einem kleinen Topf in Salzwasser weichgaren.
- Die Zwiebel und den Knoblauch hacken und in einer Pfanne in Rapsöl anbraten.
- Die Mandeln im Mixer pulverisieren. Dann die gekochten Möhren hinzufügen, ebenso wie eine halbe Chili und die Zwiebel/Knoblauchmischung. Mit Muskat würzen. Erstmal stehen lassen.
- Die Kartoffeln in einem großen Topf mit Schale kochen, dann schälen und noch heiß durch eine Kartoffelpresse geben. Wer keine hat, kann die gekochten Kartoffeln auch mit einer Gabel zu Püree verarbeiten.
- Den Kartoffelschnee (bzw. das Püree) nun mit Mehl, Speisestärke und dem Nesselmus mischen. Ordentlich (!) würzen mit Salz und Pfeffer.
- Den Teig kneten bis er nicht mehr klebt. Dann in vier Stücke teilen und diese jeweils zu Würsten rollen. Die Würste in kleine Rauten schneiden und diese einzeln über eine Gabel rollen. Man kann die Rauten vorher auch zu kleinen Kugeln rollen, je nachdem, welche Form man mag.
- Salzwasser in einem großen Topf zum Köcheln bringen. Die Gnocchi zu Wasser lassen und 5 Minuten in dem siedenden Wasser lassen. Sie sind fertig, wenn sie oben schwimmen und sich drehen.
- Eine kleine Kelle Kochwasser abnehmen und in den Mixer mit den Mandelmöhren geben. Die Mandel-Möhremasse durchmixen bis die Konsistenz gefällt. Eventuell mehr Kochwasser zugeben.
- Die Gnocchi abgießen und auf der Möhrencreme hübsch arrangieren. Die andere halbe Chili in feine Streifen schneiden und als Deko einsetzen!
Cool, Brennessel-Gnocchis. Im Gnocchi-Basteln bin ich zwar leider nicht sehr gut, aber die Verlockung ist groß. Ich hatte Brennnessel bisher nur in einer Kartoffel-Brennnessel-Suppe und die war gar nicht übel.
Jajaja, Gnocchi sind IMMER tricky!!! Wir wissen genau, was du meinst! Lieben Dank für’s Vorbeischauen und let’s nessel on :-!
Toller blog – das layout ist genial. Und die giftgrünen Gnocchi, zum Reinbeißen. Es grüßt die Tante von Vali!
Liebsten Dank, Tante von Vali! Solches Lob hört man immer sehr gern!
Super Idee, und erstaunlich, wie schön dunkelgrün die Gnocchi werden!
Dankeschön! Ich war auch ganz begeistert von der Farbe und von den Brennnesseln an sich und sowieso: tolles Blattgemüse!